Gefahrguteinsatz

23.07.2014 13:14
Überstunden für die FF Hohenwestedt durch Gefahrgutalarm an der Großbrandstelle
Anwohner hatten aus der vollständig niedergebrannten Lagerhalle Feuer und Rauch gesehen sowie Verpuffungen gehört. Erneut rückte die Feuerwehr Hohenwestedt an, die bereits in der Nacht gute Arbeit beim Kampf gegen den Roten Hahn geleistet hatte. Bei den Nachlöscharbeiten gab es weitere Verpuffungen und die unmittelbar im Einsatz befindlichen Feuerwehrangehörigen verspürten plötzlich gesundheitliche Beeinträchtigungen. Gemeindewehrführer Thorsten Müller zog seine Kräfte zurück, ließ den Einsatzabschnitt absperren und holte sich sofort Fachberatung beim Fachberater für ABC Gefahren Carsten Maaß vom Kreisfeuerwehrverband.   Bei den Nachlöscharbeiten war man im Arbeitsfeld auf Sprühgifte (Wühlmausgift) gestoßen, die durch Verpuffung freigesetzt wurden. In Verbindung mit Löschwasser kam es dabei zu einer Reaktion, die zu den gesundheitlichen Beschwerden führte. Vorsorglich wurden acht unmittelbar am Einsatz beteiligte Feuerwehrleute, drei davon mit akuten Beschwerden, in Kliniken nach Rendsburg und Neumünster  eingeliefert. Alle konnten inzwischen die Klinik wieder verlassen. Die unmittelbar anliegenden Anwohner wurden evakuiert und der betroffene Straßenabschnitt wurde gesperrt. Inzwischen hatte der Einsatzleiter den Löschzug Gefahrgut des Kreises RD-ECK (LZG) alarmieren lassen. Die Einsatzstelle wurde durch den LZG in vier Abschnitte aufgeteilt: Betreuung und Logistik, Truppführung, Dekontamination und Dokumentation. Nach Freilegung der Gefahrstoffe von Schutt und Geröll wurden diese dann von Kameraden unter Vollschutz vom LZG geborgen und in sichere Behältnisse mit Kohlefilter verpackt. Ein eingesetzter Bagger unterstützte die Bergungsaktion. Auch der Baggerführer verrichtete seine Tätigkeit unter Atemschutz. Die geborgenen Stoffe wurden am Ende des Einsatzes einer Entsorgungsfachfirma übergeben. Nachdem nach einer weiteren „Flutung“ der Einsatzstelle keine neuen Reaktionen auftraten und alle Messungen neutrale Werte ergaben war kurz vor Mitternacht das Einsatzende erreicht.  Die Kriminalpolizei hatte bereits mit ihren Ermittlungen begonnen. Die Polizei ließ vorsorglich ihre eingesetzten Kräfte auch ärztlich untersuchen. Eingesetzte Kräfte: Freiwillige Feuerwehr Hohenwestedt, Rettungsdienst teilweise mit zwei Notärzten und 5 RTW´s, Löschzug Gefahrgut des Kreises RD-ECK, Fachberater für ABC-Gefahren des Kreisfeuerwehrverbandes, Polizei und Kriminalpolizei, stellv.Kreiswehrführer Text und Bilder: Wolfgang Funk, Presseteam KFV